Samstag, 26. Januar 2008

Brazil...Amazonas...! 12.12.2007 bis 02.01.2008

Manaus - Juma Lodge - Amazonas
Der grösste brasilianische Staat Amazonas umfasst 1'577'820 km2 (etwa so gross wie die Mongolei), 80% davon sind mit Regenwald bedeckt. Es leben etwa 2.5 Millionen Menschen im Staate Amazonas, davon wiederum 1.4 Millionen allein in Manaus.
Manaus - die moderne Inselmetropole ist nur auf dem Wasser- oder Luftweg vom Rest des Landes zu erreichen. Sie liegt 67 Meter über dem Meeresspiegel, an ihr führt kein Weg vorbei, wenn man in den Dschungel will...
Wir wohnten im Hotel Lider, Av. 7 de Setembro 827, einem zentralen Mittelklassehotel, nicht gerade schön, aber sauber und praktisch. Das Zentrum von Manaus erstreckt sich vom Rio Negro leicht ansteigend hoch bis zum berühmten Teatro Amazonas, das am Abend des 31. Dezember 1896 mit der Oper "La Giaconda" eröffnet wurde. Schon erstaunlich, so mitten im Amazonas!

Die "Altstadt" ist zu Fuss bestens erkundbar, aber mir persönlich hat es in Manaus nicht besonders gefallen. Viele Leute - viel Verkehr - wenig schöne Restaurants...

Um die Amazonasmetropole herum gibt es etwa 50 Dschungelhotels. Die Anreise mit dem Speedboat war ein kostenloses Beiprogramm zu unserem Package auf der Juma Lodge.
Auf dem Boot lernten wir Steffi und Alex von New York sowie Nicola und Ross von London kennen, die alle das gleiche Ziel hatten wie wir...
...zu der Stelle zu gelangen, wo das dunkle Wasser des Rio Negro mit dem hellen Wasser des Rio Solimoes zusammen trifft und schlussendlich zur Juma Lodge.


Erst ab hier darf der Fluss sich Rio Amazonas - der Fluss der Flüsse - nennen.
Die ersten Eindrücke auf dem Amazonas bleiben unvergesslich; schon nach kurzer Zeit sahen wir vom Boot aus die ersten Flussdelfine.

Bild aus dem Internet.
Irgendwann sahen wir von weitem die kleinen Hütten auf Stelzen, die wir bisher nur im Internet gesehen hatten. Die Juma Lodge am Lago do Juma (liegt rund 100 km östlich von Manaus) war für die nächsten 6 Tage unser zu Hause, hier würden wir Weihnachten verbringen.


Nicht nur die Bungalows, die ganze Hotelanlage ist auf Stelzen gebaut. Grund dafür sind die riesigen Unterschiede des Wasserspiegels des Amazonas von bis zu 16 Metern.
Die Gebäude sind alle durch Holzstege miteinander verbunden.

So der Speisesaal...
...die "Reception" und Hotelbar...
...wir kommen beim Hotelpapagei vorbei...
...treffen die süssen Äffchen
...es waren deren zwei mit wunderschönem Fell und ganz zarten Händchen und sie hatten es sehr gern, wenn sie gestreichelt wurden.

Das ist unsere Hütte Nummer 14, direkt am Amazonas River...
...ganz einfach eingerichtet, allerdings mit Dusche und (meistens) Warmwasser, praktisch und dschungelnah konstruiert (wackeln) - die richtige Mischung aus Komfort und Rustikalität.
Eine Hängematte auf der Terrasse....
...mit traumhafter Aussicht auf den Fluss:


Die Flussdelfine waren uns noch nie so nah, wir konnten sie von der Terrasse aus beobachten und hörten sie atmen.
Mit unserem Guide Ruben (inkl. Sohn Kevin!) statteten wir einer Amazonas-familie einen Besuch ab.
Senor Pedro zeigte uns mit Stolz sein Haus, ...
...seine Familie, ...
...seine Haustiere, ...
... dieses hier hätte ich am liebsten mitgenommen - es war ganz anhänglich und zärtlich.

Die Tartaruga hatte ganz schön Temperament und konnte unheimlich schnell laufen.
Der junge Hund legte es mit der kleinen Siamkatze an und hatte natürlich keine Chance!
Sogar ein kleines Lamm hatte es! Nicola und Ross - er Zoologe; sie Biologin - haben alles sichtlich genossen.
Senor Pedro präsentiert uns ein weiteres "Haus-tier"; eine kleine Anaconda...
... eine wunderschöne Schlange.
Eindrücklich führte uns Senor Pedro in die Künste der Indios ein...
Urs nannte man schon als kleinen Bub "Dschungelboy" (kein Witz) ...
...entsprechend geschickt hat er sich im Giftpfeilschiessen angestellt...
...und natürlich auch mit Pfeil und Bogen!
Pedro machte uns auch mit einer speziellen Frucht bekannt, die so genannte
"Kriegsbema-lungsfrucht".
Erst jetzt wurden wir zu echten
"Amazon-Indios"!


Naja!
Nach so vielen Erlebnissen geht's im Wasserlaby-rinth wieder zurück zur Juma Lodge.
Zum ersten Mal erleben wir den Sonnenuntergang im Amazonas.

Schön.
Ruhig.
Laut.

Am nächsten Morgen steht ein weiteres Abenteuer bevor; Dschungeltrek mit Guide Ruben.

Wieder durchqueren wir schöne Flusslandschaften.


Dschungel-wanderung: von Ruben geführt kommen wir an imposanten Bäumen und Pfanzen vorbei.

Ruben informiert uns über die Wirk- und Heilstoffe der Flora im Regenwald.
Wieder zurück - ein Caipirinha an der Bar lockt.

Auch an der Bar lässt die Aussicht nichts zu wünschen übrig.
Unsere jungen Freunde gönnen sich ein Bad im Amazonas.
Ich begnüge mich mit Zuschauen. Nicht, dass ich Angst gehabt hätte..., obwohl wir ganz nahe von dieser Stelle einen solchen Lungenfisch namens Pirarucu mit eigenen Augen beim Atemholen gesehen haben.

Bild aus dem Internet.

Deutsch: Arapaima Ein Fisch, der exklusiv im Amazonas-becken vorkommt - er kann 3 Meter Länge erreichen und 250 kg Gewicht! Er besitzt zwei Atmungs-Systeme: die Kiemen, für die Atmung unter Wasser und die Schwimmblase, so modifiziert, dass sie als Lunge für die Einatmung von atmosphärischem Sauerstoff dienen kann. Das Tier lebt in Seen, Lagunen und kleinen Flüssen mit klarem Wasser, sie können Schwarz- oder Weisswasser sein - vorzugsweise alkalisch. Während der Trocken-periode benutzen die Paare der Spezies ruhige Wasserstellen zum Bau ihrer "Nester". Die Aufgabe, die Brut während der folgenden 6 Monate zu schützen, kommt dem männlichen Tier zu: in dieser Zeit schwimmen die Jungen immer in der Nähe des Vatertieres und werden von ihm bei Gefahr mit dem Maul eingesammelt.

Kuriositäten: Der Fang des Fisches ist zwischen Dezember bis Mai verboten. Die erlaubte Mindestlänge eines während der Fangzeit erlegten Pirarucu darf nicht unter 1,5 m liegen. Im Reservat "Mamirauá" (Amazonas) läuft ein Projekt zur Zählung von Pirarucus in Lagunen und Seen. Die Uferbewohner in Amazonien schätzen den Geschmack seines Fleisches über alle Massen - wenn es gesalzen und getrocknet ist, kann man es mit dem hierzulande so beliebten "Bacalhau" (Stockfisch) vergleichen. Seine hühnerei-grossen Schuppen werden als Nagelfeilen eingesetzt oder man macht aus ihnen interessante Souvenirs. Die Zunge - knochenhart und aufgeraut - benutzt man zum Raspeln des "Guaraná".


So ein Papagei ist schon ein lustiges Federvieh - und dieser hier ist so zahm! Leider nicht nur; er greift am liebsten von hinten an und krallt sich in die Haare,

... verfolgt die Hotelgäste (uns) bis in den Bungalow hinein, tut wieder anhänglich bis frech und lässt sich nicht abwimmeln...















Aber seht selbst:






Da ist uns der Tapir unter unserer Hütte schon lieber.
Am nächsten Morgen gehen die anderen der Gruppe fischen... ich bleibe auf unserer Terrasse im Dschungelhüttli.































Dieser arme Piranha wurde von Urs gefischt und landete im Suppentopf (sein Gebiss kann bei uns zu Hause besichtigt werden).






Wieder neigt sich ein Tag zu Ende und ein noch schönerer Sonnenuntergang lässt sich bewundern.



Bei Regen unternehmen wir am nächsten Tag wieder eine Bootsfahrt, man kann sich an der wunderbaren Natur und auch an den Menschen nicht satt sehen.





Beim Eindunkeln sehen wir die seltenen Tucane auf den Baumwipfeln am Flussufer.
... hier gleich eine ganze Ansammlung.

Der letzte Tag im Amazonas zeigte sich nochmals von seiner besten Seite. Während der Bootsfahrt verabschiedete ich mich von den vielen Flussdelfinen (und sie sich von mir) mit der Hoffnung, dass ich sie irgendwann einmal wiedersehen kann.
Rückfahrt durch den Regenwald nach Manaus mit dem Bus.

Mindu-Park in Manaus; der "Wald der Wissenschaft" im Stadtteil Aleixo, Rua Perimetral, wirkt wie eine grüne Insel in der Stadt. Es werden einem die wissen-schaftlichen Namen der Dschungelpflan-zen und -bäume sowie deren pharmazeut-ischen Gebrauch erläutert.




Dieser Kerl war nur etwa 3 Meter von uns entfernt. Zwischen ihm und uns war weder ein Zaun noch ein Graben; nichts. Leider ist er schnell weggetaucht.
Leider weiss ich den Namen dieses herzigen Tieres nicht mehr.

Wir hatten die Ehre, einen einzigartigen Lebensraum kennen zu lernen, den es gilt zu schützen und zu bewahren. Er wird uns immer in Erinnerung bleiben.
Flughafen Manaus; nächste Flüge: Manaus - Sao Paulo > Rio de Janeiro. Wir verlassen den richtigen Dschungel, um im Stadt-dschungel Rio de Janeiro den Jahres-wechsel zu erleben. Wir freuen uns auf die letzte Etappe unserer Brasilien-Reise.

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